Zürich: Nach der QV-Feier ist vor den SwissSkills!


Zürich Bildung

Einen Abend lang stand das alte Zeughaus Uster ganz im Zeichen neuer Talente. Am 10. Juli 2025 feierte die Sektion Zürich hier, dass 128 junge Berufsleute der Carrosserie-Branche das Qualifikationsverfahren (QV) bestanden haben – darunter erstmals zwei Fahrzeugschlosserinnen. Alle anwesenden Experten waren sich einig: Allen frisch Diplomierten winkt eine erfolgreiche Zukunft!

Schwimmen oder ertrinken? Genau darum gehe es bei den Abschlussprüfungen des Qualifikationsverfahrens (QV) sagte Michael Oesch, Präsident der Sektion Zürich, zu den Absolventinnen und Absolventen. So dramatisch seine Formulierung klang, sie passte zum Sommer. «Angesichts von Hitze, Zeitdruck und kniffligen Aufgaben brauchte es einen kühlen Kopf, um Bestnoten zu erreichen.»

Wer sich die ausgestellten Abschlussarbeiten ansah, erkannte aber schnell: Da hatten viele junge Talente gelernt, sich in der Carrosserie-Branche wie Fische im Wasser zu bewegen. «Ihr habt eine solide Grundausbildung erworben, mit der ihr den Kopf auch in turbulenten Zeiten über Wasser halten könnt», betonte Michael Oesch. Denn heute gelte mehr denn je, dass Handwerk «goldenen Boden» habe: «Handwerk lässt sich nicht per Mausklick mit künstlicher Intelligenz ersetzen. Ihr seid gefragte Berufsleute!»

Eine Premiere – die ersten Fahrzeugschlosserinnen!

Bei den Feierlichkeiten fiel ein Redner dadurch auf, dass er bis in die letzte Reihe des Publikums strahlte: Stefan Sieber, Experte für Fahrzeugschlosser. Er war sehr stolz darauf, dass erstmals zwei Frauen die Lehre absolviert hatten. Umso mehr, als die Herausforderungen für alle Kandidatinnen und Kandidaten kräfteraubend waren: «Nach den drei Prüfungstagen blickte ich in sechs kaputte Gesichter», gab Stefan Sieber offen zu. Dennoch waren sich alle einig: «Die Resultate können sich sehen lassen», wie es der Berufsschullehrer Peter Bucheli auf den Punkt brachte.

Besonders gut schnitt Nicola Mezzadri von der Carrosserie Rusterholz AG in Richterswil ab. «Ich hätte mir zwar gewünscht, schneller zu sein. Dafür überzeugte ich beim Aluminiumschweissen, einer Spezialität meines Betriebs», erzählte er. Die Feuerprobe und weiteres Üben steht Nicola Mezzadri jedoch noch bevor: Er hat sich für die SwissSkills qualifiziert. «Natürlich möchte ich auch da vorne dabei sein», sagte er.

Lektionen von Daimler in Mannheim

Ein unvergessliches Erlebnis hatten alle Fahrzeugschlosserinnen und Fahrzeugschlosser schon hinter sich. Sozusagen als Abschlussgeschenk fuhren sie nach Mannheim, wo sie exklusive Einblicke hinter die Kulissen von Daimler Buses erhielten. Bei ihrer Diplomfeier erinnerten sie sich an die Worte, die sie dort gehört hatten: «Wir machen nicht, was wir wissen. Wir wissen, was wir machen.» Genau das können die Diplomierten nun auch von sich selbst mit Fug und Recht sagen.

Insgesamt haben die jungen Carrosserie-Fachleute während ihrer Ausbildung nicht nur Oberflächen zum Glänzen gebracht, sondern auch sich selbst. «Sie haben ihre Fähigkeiten poliert und an ihrer Persönlichkeit geschliffen», erklärte Mathias Hasler, Abteilungsleiter der Schule für Gestaltung. Dabei mussten sie auch Ausdauer und Durchhaltewillen beweisen. Denn der Stoff war anspruchsvoll – genauso wie die Extremtemperaturen im «Bananenhaus» der Schule. «Wer das übersteht, ist wirklich gewappnet für das Leben!», schloss Hasler und schmunzelte.

Wohl selten hat das alte Zeughaus in Uster so viele glückliche Gesichter gesehen. Nach Reden, feierlichen Diplomübergaben und herzlichem Applaus waren alle Anwesenden froh, dieses Mal nicht «schwimmen» zu müssen. Unbeschwert genossen sie das leckere Essen und das entspannte Ambiente unter einem Schattendach – die perfekte Mischung, um Energie für die Zukunft zu tanken.

Im Podcast

Nicola Mezzadri sichert sich den besten Lehrabschluss im Beruf Fahrzeugschlosser/-in EFZ

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