2148 grosse Träume in Martigny


Wallis Bildung

Starke Worte, spektakuläre Künste und tausende Meisterleistungen: Dieser Mix machte die Qualifikationsfeier (QV) im Ausstellungs- und Kongresszentrum CERM in Martigny am 16. August zum unvergesslichen Erlebnis. Die jugendliche Dynamik beeindruckte auch Staatsrat Christophe Darbellay: «Die Walliser Jugend träumt gross – und wird noch viel bewegen!»

Die heutige Jugend ist denkfaul? Von wegen! «Unsere Jugendlichen sind flott unterwegs. Wir Älteren können uns oft noch ein Stück von ihnen abschneiden», stellte Gérard Clivaz, Direktor der Berufsschule EPASC, gleich zu Beginn der Feierlichkeiten klar – und hatte damit alle Sympathien gewonnen. 2148 frischgebackene Fachkräfte feierten im heissen Saal des CERM.

Unterwegs zum ultimativen Traum

So wie die Temperatur anstieg, gingen auch die Emotionen hoch, als Robin Taramarcaz, Carrosseriespengler, Schweizer Meister 2022 und WorldSkills-Teilnehmer 2024, das Wort ergriff. Mit seiner Energie verkörperte er den Idealtypus des Nachwuchses. «Steht auf und denkt an euren ultimativen Traum!», rief er in die Menge – und das Publikum erhob sich.

Doch was heisst es, an seine Träume zu glauben? Für Taramarcaz ist es einfach: «Intensiv leben, das Unbekannte umarmen und die Routine hinter sich lassen.» Jeder Traum sei ein Spiegel unseres Potenzials. Träumen bedeute, Zukunft zu wagen. Wohl alle Anwesenden bekamen Gänsehaut, als Robin Taramarcaz seinen persönlichen Traum verriet: Er möchte einen Porsche-911-Bausatz lancieren.

Netz für Traumtänzer?

Als Routinier der Reden knüpfte Staatsrat Christophe Darbellay an das Bild an: «Träumen ist wichtig, aber es braucht ein Netz, das einen auffängt, wenn man zwischendurch mal stolpert.» Dieses Netz bildeten die Familien, die Lehrmeister, Berufsbildner und Arbeitgeber.

Doch es blieb nicht bei schönen Worten. Eine Akrobatik- und eine Tanzshow setzten das Plädoyer fürs Träumen in Szene. Worte verwandelten sich in ein multimediales Gesamtkunstwerk mit einer alten Weisheit: Wer wagt, gewinnt!

Talente aus der Carrosserie-Branche

Und dann wurde es feierlich still. Nacheinander betraten die jungen Berufsleute aus verschiedenen Branchen die Bühne. Sie hielten ihr rotes eidgenössisches Fähigkeitszeugnis hoch – und manche nahmen Auszeichnungen entgegen. Besonders bejubelt: die Absolventinnen und Absolventen aus dem Carrosserie-Gewerbe. Den Carrosserielackiererinnen und den Carrosseriespenglern gratulierte Céline Werlen, Leiterin Allgemeinbildung und Arbeitsplatzsicherheit der EPASC. Die Spitzenabsolventen ehrte Christophe Léger, Mitglied der Kommission für Berufsentwicklung und Qualität bei carrosserie suisse. Dabei freute ihn speziell, dass er einen Absolventen aus seinem eigenen Betrieb beglückwünschen durfte – den Carrosseriespengler Samuel Inacio.

Ruhe – ein Erfolgsrezept

Dieser zeigte sich überrascht, dass er den besten Lehrabschluss in seinem Beruf erzielt hatte. «Ich bin nämlich jemand, der sich leicht stressen lässt. Umso wichtiger ist es für mich, an Prüfungen so ruhig und konzentriert wie möglich zu bleiben – und einfach alles zu geben», so Samuel Inacio.

Ähnlich hat es die beste Carrosserielackiererin Emilie Marclay erlebt. «Als Perfektionistin habe ich mich auch selbst unter Druck gesetzt», gibt sie unumwunden zu. Viel Schwung habe ihr aber gegeben, dass sie schon die Regionalmeisterschaften der SwissSkills in Moudon für sich entscheiden konnte. Die Chancen, dass sie noch weitere Träume verwirklichen wird, stehen also gut.

Nach der offiziellen Feier warteten draussen ein reichhaltiger Apéro und unzählige Umarmungen auf die jungen Berufsleute. Und die Carrossiers liessen den Tag bei Raclette mit Freunden und Lehrpersonen ausklingen. Vielleicht war es noch nicht der ultimative Traum, von dem Robin Taramarcaz geschwärmt hatte – aber bestimmt ein hervorragender Start in die Zukunft.

Die Feier in Bildern

Im Podcast

Emelie Marclay holt sich den besten Lehrabschluss der Wallisser Carrosserielackierer/innen (französisch)

Samuel Inacio erreicht die beste Lehrabschlussnote bei den Wallisser Carrosseriespenglern

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