Grund zur Freude: Am 27. Juni 2025 durfte die Sektion Nordwestschweiz 23 junge Fachkräfte aus der Carrosseriebranche zum erfolgreichen Abschluss ihres Qualifikationsverfahrens (QV) beglückwünschen. Bei der Carrosserie Falcone GmbH in Biel-Benken liessen sich die Absolventinnen und Absolventen mit strahlenden Gesichtern vor rund 120 Anwesenden hochleben (Bild: Absolvent/innen Carrosserielackierer/-in EFZ).
Volle Hütte - oder eher Werkstatt - am Rande der Schweiz bei bestem sommerlichem Wetter! In Biel-Benken BL nahe der französischen Grenze pilgerten weit über 100 Gäste an die diesjährige Lehrabschlussfeier der Sektion Nordwestschweiz. "Enorm schön, dass Ihr alle heute hier hingefunden habt", freute sich Sektionspräsident Erwin Leu entsprechend in seiner Willkommensansprache nach 18 Uhr. Sogleich richtete er auch die Botschaft an die Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger: "Ihr habt gezeigt, dass mit Hingabe und Leidenschaft vieles möglich ist, auch unter Prüfungsbedingungen. Nun eröffnet sich für euch ein neues Kapitel. Das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft habt ihr mit eurem Lehrabschluss gelegt."
Spannende Eindrücke aus der Prüfungsphase
Ebenso eingangs der Feier zeigte Philipp Lendenmann, Projektverantwortlicher der Weiterbildung bei carrosserie suisse, die möglichen nächsten Schritte für die jungen Fachkräfte auf. Bevor das Geschehen dann so langsam zum Highlight des Veranstaltung fortschritt, der Ehrung der Absolventinnen und Absolventen, traten die Wegbegleiter der Lernenden in den verschiedenen Berufen vor die Menge.
Aus der Lackiererei berichtete Chefexperte Pascal Volk. "Die Lernenden bewältigten verschiedene Tätigkeiten, die zum heutigen Alltag in einer Werkstatt gehören. So sind sie nach den Prüfungen optimal vorbereitet für das anstehende neue Kapitel, das Berufsleben." Insgesamt forderte das Expertenteam die Kandidaten etwa im Praxisteil 20 Stunden lang, unter anderem an einer neuen Türe mit einem Zweischicht-Effekt-Verfahren mit wasserverdünnbarem Basislack inklusive Teil-Reparatur.
Pascal Volk schloss mit den Worten "Wer aufhört, besser zu werden, hört auf, gut zu sein" - ein Zitat der österreichischen Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach. Treffend für den Abend.
In der Spenglerei schilderte üK-Leiter Andreas Arnold Aufgaben, welche die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen meisterten. So auch die Blechbearbeitung an einem Längsträger sowie einem Kotflügel. Hierbei mussten die jungen Fachkräfte auch Teile einpassen, schleifen sowie Kunststoffelemente reparieren. "Auch ich möchte euch herzlich zum Lehrabschluss gratulieren, dies ist für euch ein toller Moment", so Arnold. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: "Nun gibt es auch mehr Lohn - jedoch auch gleichbedeutend mit mehr Verantwortung, da ihr keine Lernenden mehr seid."
Zu den besten Absolventinnen und Absolventen gehörten dieses Jahr Carrosseriespengler Fabio Stendardo und Carrosserielackiererin Cameron Oser. Letztere erreichte die Gesamtnote von 5.3 und zeigte sich im Interview entsprechend glücklich: "Ich konnte mich intensiv auf die Prüfungen vorbereiten, habe unter anderem Notizkärtchen für die Theorie geschrieben und auch im Betrieb üben können."
Historische Bühne für neuen Beruf
Erstmals überhaupt nach vorne bitten durften die Verantwortlichen mit Behar Azemi von der Gundeli-Carrosserie AG in Reinach eine Fachkraft im Beruf Carrosseriereparateur/-in EFZ. Der Absolvent zeigte sich überglücklich: "Es ist ein tolles Gefühl, nun meine Lehre als Carrosseriereparateur abgeschlossen zu haben - noch dazu als Erster in der Region Nordwestschweiz."
Die Grundbildung Carrosseriereparateur/-in EFZ führte carrosserie suisse 2022 ein. Fachkräfte schliessen wichtige Lücken im Betriebsalltag zwischen der Spenglerei und der Lackiererei.
In der Carrosserielackiererei dürfen sich 17 Fachkräfte über ihren Lehrabschluss freuen, im verwandten Beruf Lackierassistent/-in EBA eine Person. Ebenso die Branche bereichern vier Carrosseriespenglerinnen und -spengler.