Junge Römerswilerin siegt in Männerdomäne


Zentralschweiz Fahrzeugbau Bildung

Als erste junge Frau schaffte es die angehende Fahrzeugschlosserin Michelle Hartmann aus Römerswil aufs Podest des Projektwettbewerbs. Und das am Weltfrauentag.

Wenn es in der Berufswelt noch Männerdomänen gibt, ist der «Fahrzeugschlosser» zweifellos
eine davon. Die Arbeit mit Metall – vorwiegend an mächtigen Nutzfahrzeugen – gehört in der Regel
nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen weiblicher Teenager. Mit Michelle Hartmann aus Römerswil wagte sich vor zwei Jahren aber wieder mal eine junge Frau in diesen Lehrberuf.

Nach drei Jahren Kanti und einer abgeschlossenen Lehre als Konstrukteurin EFZ (inklusive Berufsmaturität) bei Ruag erhielt sie vorletzten Sommer bei der Lanz + Marti AG in Sursee die Möglichkeit, die Grundbildung zur Fahrzeugschlosserin EFZ in verkürzter Form, also in drei statt in vier Jahren, zu absolvieren. Wenig überraschend überzeugte sie von Anfang an mit starken Leistungen. Eine solche zeigte sie kürzlich auch beim Projektwettbewerb von Carrosserie Suisse Zentralschweiz. Mit der Gesamtnote 5,23 schaffte die 21-Jährige die Bestleistung unter allen Teilnehmenden. Damit ist sie die erste junge Frau überhaupt, die es in diesem Wettbewerb aufs Podest geschafft hat. Sehr zur Freude von Marcel Kaufmann, Geschäftsführer des Verbandes: «Michelle hat gezeigt, dass der Beruf auch für Mädchen bestens geeignet ist. Bleibt zu hoffen, dass wir demnächst ein paar Mädchen mehr in einer Fahrzeugschlosser- Lehre begrüssen können.»

Doppelsieg für Lehrbetrieb

Auch der zweite Rang ging an die Lanz + Marti AG. Simon Ambühl erzielte die Gesamtnote 5,22 und klassierte sich damit nur hauchdünn hinter seiner «Nebenstiftin». Berufsbildner Marcel Amstutz war verständlicherweise stolz auf seine beiden Schützlinge. «Es ist eine schöne Bestätigung für unsere tägliche Arbeit und motiviert uns, im gleichen Stil weiterzuarbeiten.»

Auch Geschäftsleiter Adrian Marti reiste am vergangenen Mittwochabend zur Rangverkündigung nach Ebikon, um den beiden erfolgreichen Lernenden die Ehre zu erweisen. Übrigens: Der Projektwettbewerb, den Carrosserie Suisse Zentralschweiz jährlich für seine Lernenden des vorletzten Lehrjahrs durchführt, dient den angehenden Fahrzeugschlosser/ innen, Carrosseriespengler/innen, Carrosserielackierer/innen wie auch den Berufsbildnern als Standortbestimmung für das Qualifikationsverfahren. Gute Aussichten also für Michelle und Simon.

Interessiert an exklusiven Informationen rund um die Carrosserie- und Fahrzeugbranche?