Ende 2023 beauftragten das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI und die Kommission für Berufsentwicklung und Qualität von carrosserie suisse den Branchenverband mit der gesetzlich vorgeschriebenen 5-Jahres-Überprüfung der Grundbildungen Carrosseriespengler/in EFZ, Carrosserielackierer/in EFZ und Lackierassistent/in EBA. Den offiziellen Start der Kommunikationsphase markierte die Delegiertenversammlung vom 6. Juni 2024. Die dreisprachige Online-Umfrage lief vom 1. Oktober bis 11. November 2024.
Teilnahme und Methodik
Von 2324 eingeladenen Personen nahmen 513 teil – vorwiegend Fachpersonen aus kleinen und mittleren Betrieben, nur vereinzelt aus Berufsfachschulen oder ÜK-Zentren. Die Befragung erfolgte elektronisch, überwiegend mittels Multiple-Choice-Fragen.
Erkenntnisse und Handlungsfelder
- Aktuelle Herausforderungen
- Bildungsinhalte: Neue Technologien (z. B. E-Mobilität, Assistenzsysteme) und Nachhaltigkeit fehlen teilweise.
- Digitalisierung: Einsatz digitaler Instrumente ist ausbaufähig.
- Fachkräftemangel: Hohe Fluktuation, fehlende Karrierewege und praktische Kompetenzdefizite. - Handlungsbedarf
- Ausbildung: Modernisierung und Ergänzung der Bildungspläne um Zukunftsthemen.
- Arbeitsbedingungen: Verbesserungen zur Mitarbeitendenbindung.
- Kooperation: Bessere Vernetzung der drei Lernorte (Betriebe, Schulen, ÜK). - Empfohlene Massnahmen
- Überarbeitung der Bildungsinhalte mit Fokus auf Technologie & Nachhaltigkeit.
- Einführung digitaler Lernplattformen.
- Stärkung betrieblicher Weiterbildung und Karrieremöglichkeiten. - Revisionsbedarf
Ein unmittelbarer Revisionsbedarf besteht somit nicht. Eine Revision könnte jedoch nötig werden, falls Berufsprofile gezielt erweitert und zukunftsorientiert ausgerichtet werden sollen.
Fazit
Die aktuelle Berufsbildung wird grundsätzlich positiv bewertet. Der moderate Rücklauf deutet auf geringen Handlungsdruck hin. Dennoch zeigen sich Optimierungsmöglichkeiten bei Digitalisierung, Arbeitsbedingungen und Ausbildungsinhalten. Die Analyse zeigt auf, dass in der Branche aktuell primär ein Bedarf an gezielter Information und punktuellen Schulungsmassnahmen besteht, um die Qualität der Ausbildung weiterhin sicherzustellen und aktuelle Entwicklungen aufzufangen.