SwissSkills 2022: Das sind die neuen Schweizer Champions


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Im Rahmen der SwissSkills 2022 kämpften diese Woche auf dem Gelände der Bernexpo 32 junge Fachkräfte in den Berufen «Fahrzeugschlosser/-in», «Carrosseriespengler/-in» und «Carrosserielackierer/-in» um den Schweizer Meistertitel. Nach vier intensiven Wettkampftagen fiel am Samstagabend die Entscheidung: Jens Grünig aus Wangen an der Aare BE (Carrosserie Hess AG, SO) holt Gold bei den Fahrzeugschlossern, Robin Taramarcaz aus Chamoille VS (Darbellay Carrosserie, VS) siegt bei den Carrosseriespenglerinnen und -spenglern und Lara Kaufmann aus Riggisberg BE (Bartlome AG, BE) ist die beste Carrosserielackiererin der Schweiz.

Es war ein langer und ereignisreicher Tag, den die Teilnehmenden der SwissSkills 2022 am Samstag erlebten. Doch auch nach vier Wettkampftagen mit viel Stress, wenig Schlaf und haufenweiser harter Arbeit war die Vorfreude auf allen Seiten spürbar. Endlich stand die lang ersehnte Antwort bevor auf die Frage: Wer holt sich den Schweizer Berufsmeistertitel?

Lara Kaufmann freut sich über den Titel bei den Carrosserielackierer/-innen

Nach dem Start der SwissSkills-Siegerehrung um 19.30 Uhr in der Postfinance Arena in Bern dauerte es eine Weile, bis der erste Beruf aus dem Carrosserie- und Fahrzeugbaubereich an der Reihe war. Beruf um Beruf kürte seine Siegerinnen und Sieger, während für alle anderen die Spannung immer weiter stieg.

Kurz nach 21 Uhr waren es dann die Carrosserielackiererinnen und -lackierer, bei denen die Branche das erste Mal den Atem anhielt – bis die Bekanntgabe erfolgte: Lara Kaufmann aus Riggisberg BE (Bartlome AG, BE) holt sich die Goldmedaille in der Kategorie «Carrosserielackier/-in»! Die frischgebackene Schweizer Meisterin freute sich kurz nach der Siegerehrung enorm über ihren Erfolg: «Es sind extreme Emotionen, die momentan durch meinen Körper gehen. Ich habe die ganze Zeit geschlottert und bin überglücklich, dass es zu Gold gereicht hat.» Es sei ihr gelungen, während des Wettkampfs auch in hektischen Situationen ruhig zu bleiben – so habe sie auch schwierige Situationen, die es immer gebe, gut meistern können. Hinter der neuen Schweizer Meisterin durfte sich Mylène Roy (Carrosserie Gillièron, VD) über die Silbermedaille freuen. Amantin Zubaku (MS Cars GmbH, BE) belegte den dritten Platz und sicherte sich Bronze.

Der neue Schweizer Meister bei den Carrosseriespengler/-innen heisst Robin Taramarcaz

Auf diesen ersten Höhepunkt mit Emotionen, Jubel und strahlenden Gesichtern folgte eine nächste Erholungsphase, in der weitere der anderen 83 Berufe ihre Gewinnerinnen und Gewinner feierten. Wieder dauerte es ein wenig, doch dann erhöhte sich der Puls der Carrosserie- und Fahrzeugbaubranche schlagartig: Die Siegerehrung der Carrosseriespenglerinnen und -spengler stand an. Unter grossem Applaus verkündeten die Verantwortlichen das Siegertrio in dieser Kategorie: Robin Taramarcaz aus Chamoille VS (Darbellay Carrosserie, VS) gewinnt Gold, Marco Müller (Carrosserie Feller AG, BE) schnappt sich Silber und Bronze geht an Jan Kammermann (Carrosserie Vitali+Müller AG, LU). Wie bereits zuvor war die Freude bei den besten Drei grenzenlos. «Ich in bin superglücklich. Das ist der schönste Tag meines Lebens», erklärte Robin Taramarcaz anschliessend. Er habe zwar ein, zwei kleinere Fehler während des Wettkampfs gemacht, beispielsweise beim Schweissen, insgesamt habe aber alles gut funktioniert. Nun werde er den Sieg sicherlich gebührend feiern.

Jens Grünig holt sich Gold als bester Fahrzeugschlosser der Schweiz

Unmittelbar nach den Carrosseriespenglerinnen und -spenglern folgte mit der Rangverkündigung bei den Fahrzeugschlossern der krönende Abschluss aus Sicht der Carrosserie- und Fahrzeugbaubranche. Auch hier war die Spannung enorm und endete erst, als die Verantwortlichen die Podiumsplätze bekanntgaben: Jens Grünig aus Wangen an der Aare BE (Carrosserie Hess AG, SO) schaffte es zuoberst auf das Podest, direkt dahinter landete Lars Boppart (Lanz + Marti AG, LU) auf Rang 2, während Cédric Tresch (Notterkran AG, AG) den dritten Platz ergatterte. «Es ist wirklich unglaublich», meinte der freudenstrahlende Sieger Jens Grünig danach im Interview. Zwar sei nicht alles nach Plan gelaufen, erklärte der 18-Jährige, aber er habe einen guten Finish gehabt, sodass es am Ende reichte. Nach dem ganzen Rummel sei er zwar etwas müde, aber «ein bisschen ‘Chilbi’ gehört nun schon noch dazu», ergänzte er mit einem Schmunzeln.

Ruhm und Ehre am Samstag, MySkills am Sonntag

Die Siegerehrung am Samstag brachte so drei neue Schweizer Champions in der Carrosserie- und Fahrzeugbaubranche hervor. Doch nicht nur die Siegerinnen und Sieger sowie die Zweit- und Drittplatzierten durften sich am Samstagabend feiern lassen: Alle 32 Teilnehmenden dürfen stolz auf sich und das Geleistete sein. «Was diese jungen Fachkräfte in den letzten vier Tagen – und bereits davor an den Regionalmeisterschaften – gezeigt haben, ist unglaublich und verdient höchsten Respekt. Im Namen unserer Branche gratuliere ich nochmals allen Beteiligten ganz herzlich zu ihrer Leistung», erklärte Daniel Röschli, Direktor von carrosserie suisse, im Anschluss an die Siegerehrung. Gleichzeitig bedankte er sich nochmals bei den Sponsoren, welche die Wettkämpfe mit ihrer Unterstützung überhaupt erst ermöglichten.

Nach dem ereignisreichen und emotionalen Samstag gestaltet sich das Programm am Sonntag etwas ruhiger: Zum Abschluss der SwissSkills bietet sich dem Publikum im Rahmen der «Best of MySkills» nochmals die Gelegenheit, selbst Hand anzulegen und die Carrosserie- und Fahrzeugbauberufe auszuprobieren. Aus diesem Anlass sind auch die Teilnehmenden noch einmal vor Ort und begleiten die Veranstaltung – je nachdem sogar mit einer Medaille um den Hals.

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